Chronik

Nachdem mehrere heimatverbundene Kameraden jahrelang an vielen Wochenenden den Ausflug zu ihrem Hausberg, dem 1562 m hohen Fockenstein im Tegernseer Tal machten, entschlossen sie sich, einen Trachtenverein zu gründen. Es war für sie klar, dass der Verein „Fockastoana“ heißen musste. Man entschloss sich, die „Miesbacher Tracht“ zu tragen. Der Verein wurde im Juli 1906 gegründet. 

Durch große Meinungsverschiedenheiten spaltete sich der Verein 1914. Es entstand der „Fockastoana Stamm“ und der „Fockastoana Verein“. Man ging sogar vor Gericht, doch die Verhandlung wurde bei Kriegsausbruch wegen Geringfügigkeit bis nach dem Kriegsende zurückgestellt. 1920 wurde die Trennung des Vereins „Fockastoana Stamm“ und „G.T.V. Fockastoana“ durch Gerichtsbeschluss in München bestätigt. Im Sommer 1921 ließ sich der Verein beim Registergericht in München eintragen und hieß somit ab sofort:

„G.T.V. Fockastoana e.V. München“ 

Die Lebensdauer des „Fockastoana-Stamm“ war nur von kurzer Dauer, denn er löste sich wieder auf. Bei der Generalversammlung am 04. September 1921 hatte der Verein 33 Mitglieder, davon vier Ehrenmitglieder. Als Besonderheit wurde eine „Deandlsprecherin“ gewählt, die jedoch, wie alle anderen Deandl, ohne Stimmrecht war. Nach ihrem Bericht musste sie die Versammlung verlassen. Am Sonntag, den 6. Juli 1924, mussten alle Mitglieder zum Fotografen zur Anfertigung eines großen Gruppenbildes. Unentschuldigtes Fernbleiben hatte den Vereinsausschluss zur Folge.

 

Am 10. August 1924 wurde die erste Vereinsfahne in der St. Margarethen-Kirche in Sendling geweiht. Fahnenmutter war das Ehrenmitglied Irene Raum von den „Gamskoflern“ Nürnberg.




 

1925 kam zu der schon jahrelangen bewährten Theatergruppe noch eine Musik- und Gesangsgruppe dazu. Um die magere Vereinskasse wieder etwas aufzufrischen, gaben die „Fockastoana“ Plattler, die Theatergruppe und die Musik- und Gesangsgruppe vielerorts in Oberbayern ihr Bestes und traten des öfteren bei verschiedenen Veranstaltungen auf.

Im Oktober 1927 hatte der Verein 57 Mitglieder und einen Kassenbestand von ganzen 78 Mark und 56 Pfennigen!

Ab dem 1. April 1929 sind nach einem Vereinsbeschluss alle Deandl bei Versammlungen zugelassen. Dies wurde in den Statuten geändert und im Registergericht eingetragen.  

1944 sind durch den 2. Weltkrieg viele Vereinsabende ausgefallen, da das Vereinslokal für ausgebombte Münchner benötigt wurde.

Am 25. Februar 1945 um 11.15 Uhr, sank unser Vereinslokal „Landsberger Hof“ bei einem Bombenangriff in Schutt und Asche. Dabei ging uns viel Vereinsinventar verloren. Aus diesem Grund fielen auch alle weiteren Vereinsabende bis Anfang 1946 aus. Man traf sich nur noch privat in den übrig gebliebenen Wohnungen einzelner Mitglieder. Die Vereinsfahne konnte von unserem Ehrenmitglied und 1. Vorstand Edi Rösch vorher in Sicherheit gebracht werden. Er bewahrte sie in seinem Eigenheim in Sendling auf.

Unser erster Vereinsabend nach dem 2. Weltkrieg war am 06. März 1946 im neuen Vereinslokal „Bauern – Wirt“ in der Plinganserstraße 97. Ab sofort wurden die Vereinsabende auf den 1. und 3. Mittwoch des Monats festgelegt.

Im Sommer 1948 komponierte unser Mitglied Hans Seidl, Leiter der Abteilung Volksmusik beim Bayerischen Rundfunk, den „Fockastoana Plattler“. Vom 1. Vorplattler Hans Metzger wurde er als Vereinsplattler erwählt und eingelernt. Wir konnten ihn dann erstmalig genau bei der Hochzeitsfeier des Komponisten am 20. November öffentlich aufführen. Durch Vermittlung von Hans Seidl traten am 11. Dezember 1948 fünf „Fockastoana“ Paare bei einer großen Veranstaltung im Zirkus Krone auf.

Am 14. Juli 1953 waren drei Plattlerpaare unseres Vereins zu Probeaufnahmen beim Bayerischen Rundfunk. Sie erhielten zusammen 60,- DM.

Am 11. Oktober 1970 beschlossen wir eine Jugendgruppe zu gründen, es waren 14 Jugendliche.

Bei der Generalversammlung am 30. September 1972 wurde beschlossen, die Neuwahlen der Vorstandschaft nicht mehr jährlich, sondern nur noch alle drei Jahre durchzuführen.

Im September 1973 entstand das Lied „Fockastoana-Berghoamat“, das zum Vereins- und Hüttenlied erwählt wurde.

1984 wird die bestehende Satzung nach einem Vereinsbeschluss neu überarbeitet, erweitert und mit 32 Paragraphen in Druck gegeben.

Am 21. Juni 1986 erhält der Verein zum 80. Stiftungsfest eine zweite Fahne, gestiftet vom Ehrenmitglied Edi Eck. Die Fahnenweihe fand in der St. Andreas Kirche in München statt. Die Weihe vollzog unser Ehrenmitglied Geistlicher Rat Erwin Hausladen. Die Patenschaft übernahmen „D`Maisachtaler“ aus Maisach.

Dies ist eine kurze Zusammenfassung unserer langen Vereinsgeschichte.